In den Röhrenelementen, die der österreichische Künstler Andreas Strauss am Hof Emscherauen zu Schlafkapseln umfunktioniert hat, floss noch nie Schmutzwasser. Das Röhrenhotel soll bereits im Laufe des Aprils buchbar sein.
Übernachten, wo sonst Abwasser fließt? Nein, in den Röhrenelementen, die der österreichische Künstler Andreas Strauss am Hof Emscherauen zu Schlafkapseln umfunktioniert hat, floss noch nie Schmutzwasser – ebenso wenig wie die nahegelegene Emscher noch die Köttelbecke ist, die sie mal war. Die drei Röhrenhotels, die es in ähnlicher Form seit 2010 u. a. bereits im Bernepark in Bottrop gibt, stehen sinnbildlich auch für den Emscherumbau, ja den Strukturwandel im Ruhrgebiet insgesamt.
Die „Gastfreundschaftsgeräte“, wie Andreas Strauss die Schlafröhren nennt, „lassen die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Raum fließend werden und verbinden die individuelle Natur- und Kulturraumerfahrung mit dem Komfort eines urbanen Kapselhotels“, heißt es in einer Presseinformation des Emscherkunstweges, deren Teil die Röhrenhotels sind.
Kunst trifft auf Natur
Der offizielle Titel „Das Parkhotel“ könne dabei als ironischer Kommentar auf kommerzielle, touristische Erwartungen gelesen werden. Neben der einfachen und ständigen Zugänglichkeit via Onlinebuchung ist das nicht gewinnorientierte Betriebssystem konzeptioneller Bestandteil des Projekts.
An den Emscherauen erweitert der Künstler sein Übernachtungskonzept einen sogenannten „Pavilion inside-outsite“. Eigens für den Standort konzipiert, wo künstlich angelegte Hochwasserrückhaltebecken Lebensraum für unterschiedliche Vogelarten bieten, dient er gleichermaßen als Naturbeobachtungsstation und Witterungsschutz. Auch hierfür hat Strauss auf Bauteile aus dem industriellen Kanalbau zurückgegriffen. Das Röhrenhotel soll am 14. Mai feierlich eröffnet werden und soll bereits im Laufe des Aprils buchbar sein.
