20 Freunde verbindet eine Leidenschaft: Whisky. Seit 2013 trifft sich der „Time-for-Malt – Single Malt Whisky Club Castrop“ immer mittwochs in der Gaststätte Kulisse zum gemeinsamen Genuss alter und neuer Sorten.
Dieter Goral öffnet den gemeinsamen Whiskyschrank wie eine moderne Schatztruhe. „Es gibt heute kaum Preisgrenzen“, sagt der Clubpräsident. „Ich habe von einer Flasche „Macallan“-Whisky aus dem Jahr 1926 für einen Auktionspreis von knapp 1,7 Millionen Euro gelesen, versteigert 2019.“ Da gehe es allerdings kaum noch um den Genuss, sondern um Whisky als Kapitalanlage. Für die 20 Time-for-Malt-Mitglieder steht hingegen ganz klarersteres im Vordergrund. Günstig ist die Passion für Whisky trotzdem nicht: Dieter Goral hält eine Flasche eines 20-jährigen Macallan vom Abfüller Gordon & Macphail, Fassstärke mit 58,3 Prozent, in den Händen. „Mit rund 450 Euro ist die Flasche unser aktuell Mitglieder bei den Clubabenden nach Belieben wählen. „Jeder Whisky hat seinen eigenen Geschmack und Charakter.“
Betrunkene Heilige
Dieser hänge von vielen Faktoren ab, erklärt Goral, angefangen von der Herstel- lung. Die beginnt im Falle des Malts ähn- lich wie beim Bierbrauen: Gerste wird befeuchtet, keimt, wird anschließend getrocknet und gemahlen, mit Hefe und Wasser zum Gären gebracht und nach dem Absieben in der Brennblase destilliert. Nach dem zweiten (evtl. auch dritten). Brennvorgang bis zu einem Alkoholgehalt von 60 bis 75 Prozent kommt der „New Make“ in ausgewählte Fässer und muss mindestens drei Jahre lagern, um zum Whisky zu werden. Die Art der Fässer, des Holzes, ihre frühere Verwendung und das Ankohlen (toasting) sowie Dauer und Umgebung der Lagerung haben dabei wesentlichen Einfluss auf den Geschmack. Bei der Lagerung verliert der spätere Whisky zudem zwischen 0,25 und 1 Prozent Alkohol pro Jahr, den sogenannten „Angels’ Share“ („Anteil der Engel“). „Es heißt, alle Heiligen über Schottland seien ständig betrunken“, sagt Dieter Goral schmunzelnd. Goral kostete bereits in seiner Jugend seinen ersten Whisky. Später, während der Bundeswehrzeit gelangte er an zollfreien hochwertigeren Whisky. Seit 2013 teilt Goral seine Leidenschaft im Club beim geselligen Miteinander mit anderen. Heute sind sie bei der 380. Flasche und dürften mittlerweile Whisky aus sämtlichen schottischen Destillerien gekostet haben. Gäste und Interessierte seien bei den Mittwochstreffen in der Kulisse herzlich willkommen. Dort endet der Abend genussvoll, aber ohne Rausch. Slainte Mhath – zum Wohl!
Kulisse, Münsterstraße 1b
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