Rechnungen prüfen, Verbrauch bewusst steuern – bei der Energieberatung der Hertener Stadtwerke erleben die Mitarbeitenden jeden Tag: Der Informationsbedarf ist groß.
Wenn Sabine Matthiesen und Kevin Brosius von der Energieberatung der Hertener Stadtwerke erzählen, merkt man schnell: Hier wird Klartext gesprochen. Denn rund um Zählerstände, Tarife und Nachzahlungen geht es oft um mehr als nur Zahlen. Grundlage jeder Abrechnung sind die gemeldeten Zählerstände. „Wir raten unseren Kunden immer, regelmäßig selbst abzulesen“, betont Brosius. „Wer seinen Strom- oder Gaszähler wenigstens zweimal im Jahr notiert, kann den eigenen Verbrauch besser nachvollziehen.“ Die Rechnungen der Hertener Stadtwerke sind dabei transparent und nutzerfreundlich aufgebaut. „Und wenn doch mal was unklar ist, helfen wir gerne“, so Brosius.
Das ist längst nicht bei allen Anbietern so, wissen die Berater. Denn Zählerstände oder Preisänderungen sind nicht immer plausibel. „Viele Menschen zahlen und hinterfragen nicht“, sagt Matthiesen. Ein häufiger Fallstrick: Preisänderungen während des Abrechnungszeitraums. Rechnungen enthalten dann sowohl alte als auch neue Preise. „Wichtig ist, zu prüfen, ab wann sich der Preis geändert hat und ob der Zeitraum richtig berechnet wurde“, erklärt Matthiesen. „Deshalb unser Rat: Rechnen Sie ruhig mal nach.“
Besonders beim Gas könne es unübersichtlich werden. Die Zähler messen das Volumen in Kubikmetern, auf der Rechnung steht jedoch der Verbrauch in Kilowattstunden. „Das sorgt oft für Verwirrung“, sagt Brosius. Die Hertener Stadtwerke weisen den Brennwertfaktor und die Zustandszahl zur Umrechnung transparent aus. So kann jeder genau nachvollziehen, wie sich die Summe ergibt.
Die Energieberater sehen ihre Aufgabe nicht nur in der Kontrolle, sondern vor allem in der Aufklärung. Sie nehmen sich Zeit, den individuellen Verbrauch mit ihren Kunden zu besprechen, Geräte zu erklären und sinnvolle Sparmaßnahmen aufzuzeigen.
Kleine Tricks, große Wirkung
Manchmal helfen schon einfache Kniffe. Türen zwischen warmen und kühlen Räumen schließen, Heizung nachts absenken, Zugluftstopper unter die Tür schieben und bitte nicht den Heizkörper hinterm Sofa verstecken. „Das sind kleine Dinge, die kaum etwas kosten, aber viel bringen“, sagt Matthiesen.
Auch beim Strom ist Aufmerksamkeit gefragt, wenn es ums Energiesparen geht. „Alles, was Wärme oder Kälte erzeugt, braucht enorm viel Energie“, erklärt Brosius. „Viele machen sich gar nicht klar, wie viel einzelne Geräte verbrauchen“, ergänzt Matthiesen. „Ein Durchlauferhitzer zum Beispiel hat 15.000 bis 18.000 Watt, das ist wie zehn Wasserkocher gleichzeitig.“
Sparen auf Klick
Beim Strom kann man mit einem Klick sparen, wortwörtlich. Steckdosenleisten mit Schalter trennen Fernseher, Ladegeräte und Radios komplett vom Netz. Denn fast alles läuft heute im Stand-by-Modus. „Und da wird ordentlich Strom verbrannt, nur damit das Lämpchen leuchtet“, so Matthiesen.
Die Beratung zeigt: Oft sind es nicht die großen Anlagen, sondern kleine Gewohnheiten, die teuer werden. Und dann sind da noch die Klassiker: Duschen statt baden, Föhn öfter mal weglassen, die Backofentür nicht ständig öffnen, wenn die Tiefkühlpizza backt. „Denn auch Geduld ist ein Energiesparprogramm“, so die Berater.